Beratung
Beratung wird in unserer zunehmend komplexer werdenden Welt immer häufiger benötigt. Sie soll den Ratsuchenden dazu befähigen, selbst handlungsfähig zu bleiben oder zu werden. Beratung kann Unterstützung sein, bei Informationsdefiziten, Entscheidungsproblemen oder aktuellem Überfordertsein.
So ist die Beratung an der Realschule Gummersbach-Hepel ein unverzichtbarer Bestandteil des schulischen Lebens.
Die Notwendigkeit von Beratung innerhalb der Schule ergibt sich meist aus:
- Problemen im familiären Umfeld oder im Freundeskreis,
- Schulleistungsschwierigkeiten in all ihren Facetten,
- kindlichen Krisen (Schulübergang, Liebeskummer, Verlust, Angst, …),
- Problemen mit Mitschülern,
- Unklarheit hinsichtlich des weiteren Werdegangs
Organisation in der Schule
Die Beratung ist fest in dem schulischen Alltag verankert und wird in unterschiedliche Bausteine unterteilt:
- Laufbahnberatung (zurzeit (2019): Frau Gelhausen, Frau Ufer)
siehe: Kapitel Berufswahl - Mobbingintervention (zurzeit (2019): Frau Merbold, Herr Wachall)
siehe: Antimobbingkonzept - Einzelberatung (zurzeit (2019):Frau Becker, Herr Wachall)
Einzelberatung
Die Einzelberatung wird besonders im Bereich von Lernschwierigkeiten, Ängsten, Blockaden, persönlichen Schwierigkeiten, familiären Ereignissen eingesetzt.
Die Einzelberatung unterstützt den Ratsuchenden mit gezielten Fragen und durch Zuhören. Dabei hilft der Beratungslehrer bzw. die Beratungslehrerin beim ,,Sortieren“ der Gedanken. Dies bedeutet, er/sie ermöglicht dem Ratsuchenden die für ihn und seine Situation beste Lösung selbst zu finden, und begleitet ihn gegebenenfalls bei der Umsetzung. Beratung lenkt oder überzeugt nicht, sondern unterstützt und verstärkt die Selbsthilfefähigkeit.
Hierbei ergibt sich immer wieder die Frage nach der Grenze der Beratung. Diese beginnt dort, wo Therapie anfängt, d.h. bei Problemen, die pathologische Aspekte zeigen.
Für notwendige weitere therapeutische Arbeit wird der Ratsuchende bestärkt, Hilfsangebote bei den psychologischen Beratungsstellen, Psychologen und Psychotherapeuten zu suchen.
Beratung ist grundlegend immer freiwillig, das bedeutet, dass der Ratsuchende in der Regel selbst zu einem der Beratungslehrer kommt und um Rat bittet. Der Hintergrund ist die eigene gefühlte ,,Notwendigkeit“. Dies ist von großer Bedeutung, da nur so die notwendige Offenheit in der Beratung gegeben ist. In Ausnahmefällen wird ein Erstgespräch auch vom Klassenlehrer oder den Eltern erbeten, wobei aber alle Folgegespräche wiederum auf Freiwilligkeit basieren.
Die Kontaktaufnahme kann auf verschiedenen Wegen stattfinden:
Die Beratungslehrer stellen sich einmal den Eltern der Klasse 5 beim ersten Klassenpflegschaftsabend vor und den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 im Laufe der ersten Woche nach Schulstart. Im Schulgebäude hängen Flyer an den Schwarzen Brettern, die das Hilfsangebot beschreiben. Schülerinnen und Schüler können zu jeder Zeit mit den Beratungslehrern in den Pausen Kontakt aufnehmen und mit ihnen einen Termin vereinbaren. Dabei wird in Absprache mit den Fachlehrern das Kind für eine Stunde vom Unterricht freigestellt. Der verpasste Lernstoff muss nachgearbeitet werden. Das Kollegium der Realschule Hepel akzeptiert dieses Vorgehen und unterstützt die Beratungslehrer in allen Belangen. Die Beratung findet im Beratungsraum unserer Schule statt. Dieser Raum wird ausschließlich von den Beratungslehrern genutzt, um eine ungestörte und vertrauensvolle Atmosphäre zu gewährleisten.
(Beratungslehrer frau Becker, Herr Wachall)
Anti-Mobbing
Hilfe und Maßnahmen zur Intervention und Prävention
Mobbing ist ein Verstoß gegen die Menschenwürde und verletzt die Persönlichkeitsrechte zutiefst. Für uns als Schulgemeinschaft bedeutet das, dass wir an der Realschule Gummersbach-Hepel höflich, hilfsbereit, rücksichtsvoll und gewaltfrei mit allen Personen umgehen. Ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Klima ist ein Garant für eine gute Lernatmosphäre, in der jeder Schüler und jede Schülerin bestmöglich lernen und sich individuell weiterentwickeln kann.
Der englische Begriff Mobbing heißt übersetzt so viel wie schikanieren, fertigmachen oder anpöbeln. Mobbing hat nichts mit Streitereien zwischen einzelnen Schülern zu tun, es handelt sich vielmehr um eine Form der Machtausübung über andere mit dem Ziel diesen Menschen physisch und/oder psychisch zu attackieren. Nach Mustafa Jannan spricht man von Mobbing, wenn immer vier Merkmale gleichzeitig vorliegen:
- Kräfteungleichgewicht: Das Opfer steht einem bis mehreren Tätern und deren Mitläufern alleine gegenüber.
- Häufigkeit: Die Übergriffe kommen mindestens einmal pro Woche oder häufiger vor.
- Dauer: Die Übergriffe erfolgen über einen längerenZeitraum (Wochen oder Monate)
- Konfliktlösung: Das Opfer ist aus eigener Kraft nicht in der Lage,
das Mobbing zu beenden.
(aus: Jannan, Mustafa Das Antimobbingbuch Beltzverlag 2010)
Um gegen Mobbing wirksam vorgehen zu können, bedarf es eines nachhaltigen Konzeptes. Daher haben wir an der Realschule Gummersbach-Hepel zu diesem Zweck ein mehrschichtiges Präventions- und Interventionskonzept entwickelt und erprobt.
Intervention an der Realschule Gummersbach-Hepel
Bei der Intervention gegen Mobbing geht es uns in erster Linie um einen schnellen Schutz des Opfers, Aufklärung und schließlich um das nachhaltige Aufbrechen der Mobbingstrukturen. An unserer Schule gibt es ein Interventionsteam, bestehend aus einer Lehrerin und einem Lehrer, die verschiedene Interventionsstrategien nutzen, um gegen Mobbing vorzugehen. Dabei bedienen wir uns vor allem der Farsta-Methode (Taglieber 2005) und der Methode No Blame Approach (Blu/Beck o.J.). Weitere wichtige Elemente sind in diesem Zusammenhang das Erstgespräch mit dem Opfer, Beratungsangebote, Gespräche mit dem/ den Täter/n, klassenbezogene Beratung und Information der Eltern.
Um Mobbing wirksam bekämpfen zu können, ist uns auch die Mobbing-Prävention sehr wichtig. Hier geht es darum Mechanismen des Mobbings aufzuzeigen und ein Problembewusstsein zu schaffen, um der Entstehung von Mobbing entgegenwirken zu können.
Präventionsstruktur an der Realschule Gummersbach-Hepel
Mobbing-Prävention durch die Schulgemeinschaft, durch Lehrer, Schüler, Eltern
Schulgemeinschaft
- Vermittlung und Einhaltung von Werten und Normen des Zusammenlebens
- Förderung eines positiven Schulklimas (höflich, hilfsbereit, rücksichtsvoll, gewaltfrei)
- Anti-Mobbing-Konvention
Lehrer
- Unterstützung und Beratung der Klassenlehrer/-innen durch das Mobbinginterventionsteam
- Mobbingfortbildung des Beratungsteams
- Arbeitskreis und Zusammenarbeit mit schulpsychologischem Dienst, u.a. Beratungsstellen, Fortbildungen
Schüler
- Förderung der sozialen Kompetenz (Patenschaften, MGS, Sporthelfer, Schulsanitäter)
- Sozialtraining und Stärkung der Klassengemeinschaft im Jhg. 5, 6,7
Ansprechpartner (Beratungslehrer und Mobbinginterventionsteam) - Theater gegen Mobbing bzw. Gewalt
Eltern
- Information in derKlassenpflegschaft
- Ansprechpartner in der Schule(Beratungslehrer und Mobbinginterventionsteam)
- Begleitung und Unterstützung der schulischen Maßnahmen